The City of Photographers

Regie: Sebastián Moreno

Der Fotoapparat war ihre Waffe gegen die Militärdiktatur Pinochets. Während der achtziger Jahre gründeten chilenische Fotografen in der Hauptstadt Santiago de Chile das unabhängige Netzwerk AFI (Asociación de Fotógrafos Independientes). Inmitten der blutigen Straßenkämpfe und Protestaktionen, in denen sie sich gegenseitig durch ihre Kameras schützten, lernten diese furchtlosen Fotografen ihr Handwerk und schufen viele der heute legendären Fotografien, durch die die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die repressiven Aktionen des Pinochet-Regimes gelenkt wurde. Für sie war das Fotografieren eine Form von Engagement, von Widerstand und eine Möglichkeit, aus der Rolle des Zuschauers auszubrechen und Akteur zu werden.

Der Regisseur Sebastián Moreno, Sohn eines AFI-Fotografen, rekonstruiert die persönlichen Geschichten, die mit jedem Foto einhergehen. Durch das Hinzufügen von Footage- und Archivmaterial ist es, als ob wir dem Moment des Entstehens der Bilder beiwohnten, als ob wir selbst neben diesen Revolutionshelden auf der Straße stünden. Die bewegende Dokumentation verweist jedoch auch auf die zwiespältige Seite der Bilderjagd und reflektiert die ambivalente Rolle des Mediums Fotografie in Kriegszeiten: „Habe ich Leid für meinen eigenen Ruhm fotografiert?“, fragt sich das ehemalige AFI-Mitglied Claudio Pérez heute …