

In den sechziger und siebziger Jahren war der aus Benin stammende Philippe Koudjina in seiner Wahlheimat Niamey, Niger, ein überall gern gesehener Fotograf. Heute sitzt der fast Blinde in seinem Rollstuhl täglich an einer viel befahrenen Straße und grüßt die Menschen, die er damals in der Euphorie der Unabhängigkeit fotografierte. Seine schwarz-weißen Momentaufnahmen von Twist und Rock ‘n‘ Roll tanzenden, sich umarmenden jungen Menschen sind Zeitdokumente von künstlerischem Wert. Während in den Kunstmetropolen New York und Paris ähnliche Fotografien von anderen afrikanischen Fotografen hohe Preise einholen (Goldener Löwe für Malick Sidibé, Biennale Venedig 2007), bleiben seine Arbeiten hingegen unbekannt.
Abseits von Koudjinas Alltagsrealität zeigt der Film, wie zwei französische Kunstkenner versuchen, seine Fotografien der Pariser Galerie agnes b. anzubieten. Somit hinterfragt „Photo Souvenir“die Mechanismen des internationalen Kunstmarktes: Welche Aspekte werden relevant, um Koudjinas Werk in der westlichen Welt zu Anerkennung zu verhelfen?