DOKUARTS
Zeughauskino Berlin
10.-27. Oktober 2019

Making Waves - The Art of Cinematic Sound

Der Ton als konstituierende Dimension des Kinos steht oft im Schatten der Bilder und wird in der Filmbranche mitunter stiefmütterlich behandelt. Dabei erfahren im Mutterleib alle Menschen die Außenwelt zuallererst über Klänge: den Rhythmus des Herzens, Stimmen und Geräusche. So erklärt sich auch die elementare Bedeutung des Tons für die psycho-physische Wirkung von Filmen. Midge Costins kenntnisreicher und unterhaltsamer Film nimmt uns mit zahlreichen Ausschnitten und geschickt zusammengestellten Beispielen auf eine fesselnde Reise durch die Geschichte des Tons im Film. Costin, Inhaberin eines renommierten, von George Lucas gestifteten Lehrstuhls für Sounddesign, versammelt neben Regiegrößen wie Steven Spielberg, George Lucas, Ang Lee, Robert Redford, David Lynch und Sofia Coppola die in Hollywood führenden Tonmeisterinnen und Tonmeister. Von ihnen erfahren wir aus erster Hand, wie sich die technische und künstlerische Entwicklung des Tons und die sich wandelnden Erzählweisen gegenseitig bedingt und befruchtet haben.

(sth)

Midge Costin

Produzentin und Regisseurin Midge Costin hat den von George Lucas und Steven Spielberg gestifteten Kay Rose Chair in the Art of Sound Editing an der University of Southern California School of Cinematic Arts inne. Ihre filmische Arbeit umspannt 25 Jahre und beinhaltet Produktionen wie die oscarnominierten „Crimson Tide“ oder „Armageddon“ sowie John Waters‘ „Cry-Baby“, David Wolpers „Imagine“, Amy Heckerlings „Look Who’s Talking Too“, Kenneth Branaghs „Dead Again“ und Michael Bays „The Rock“. Costin erarbeitete sich ihren Erfolg als Sound-Editorin in Action- und Abenteuerfilmen zu einer Zeit, zu der Frauen in diesem Bereich in Hollywood die Ausnahme waren. Als leidenschaftliche Dozentin und Verfechterin der kreativen Verwendung von Ton in der filmischen Kunst absolvierte Costin internationale Vortragsreisen, um über Sound Design und ihre Erfahrungen als Sound Editorin in Hollywood zu berichten. Sie ist ehemaliges Vorstandsmitglied der MPSE (Motion Pictures Sound Editors) und langjähriges Mitglied der Editor’s Guild. Costins erster Dokumentarfilm „Almost Home“, feierte 1990 bei PBS Premiere. Sie erhielt ihren B.A. vom Smith College in Kunstgeschichte und ihren Master in Cinema Production von der University of Southern California. Mit „Making Waves: The Art of Cinematic Sound“ feiert Costin ihr Debüt als Regisseurin eines langen Dokumentarfilms.